St. Vinzentiusverein Konferenz Mariahilf München - Au

Die Vinzenzkonferenz Mariahilf wurde am 29. September 1850 "dank der kraftvollen Initiative des um die Armen schon seit seiner Seelsorgszeit in der Vorstadt Giesing zärtlich bemühten Pfarrers Dr. Ferdinand Ignaz Herbst" (1798 - 1863) gegründet. Bernhard Kühle (Der Münchner Vinzenzverein, Wuppertal - Elberfeld, 1935, S. 23) berichtet aus der Entstehungszeit weiter:

"Es vereinigten sich 15 Söhne der Maria Hilf - Pfarrei zur Ausübung der Vinzenztätigkeit, zumeist Arbeiter. In diesem Bezirk war die Not beheimatet, wie kaum anderswo, weshalb man bereits seit einigen Jahren eine Konferenz zustande zu bringen versuchte. Doch ging die Sache nicht recht voran; denn die stets gehegte Hoffnung, es möchten sich die reichsten, wohlhabendsten Bürger (Münchener Beispiel !) an die Spitze stellen, ging nicht in Erfüllung. Maßgebend für die ablehnende Haltung waren anscheinend teils Vorurteile gegen den Verein, die nur auf Mangel an genauer Kenntnis beruhen konnten, teils dürfte man der organisierten Wohltätigkeit prinzipiell die "privat" geübte vorgezogen haben. Endlich bildete sich doch noch, unter Führung eines Priesters aus der Sailerschule, des seit 1848 als Nachfolger Rabls in der Vorstadt segensreich wirkenden Pfarrers Dr. Herbst ein Konferenzunternehmen. Manchen grauenhaften Schlupfwinkel des Elends, wovon der "Außenstehende" nichts hätte ahnen mögen, sollte der die Armen in ihrer Wohnung aufsuchende Vinzenzjünger der Pfarrei Maria Hilf in der Au entdecken."

Die Au war 1850 noch eine selbständige Gemeinde; sie wurde erst am 1. Oktober 1854 mit der Reichshaupt - und Residenzstadt München verbunden. In der von Not und Armut geprägten Au hatte die Vinzenzkonferenz ein weites Betätigungsfeld. In den ersten Jahrzehnten des Bestehens stand die Unterstützung notleidender Menschen durch die Gewährung von Sachhilfen (Lebensmitteln, Heizmaterial u.a.) im Vordergrund. Die Erlöse aus Lotterieveranstaltungen ("Glückshafen") auf der Auer Dult waren dabei eine wesentliche materielle Grundlage für die caritative Arbeit der Vinzenzkonferenz.

Im Laufe der Jahrzehnte übernahm die Vinzenzkonferenz die Trägerschaft für Sozialeinrichtungen.

Ambulante Krankenpflegestation der Niederbronner Schwestern

Schon bald nach der Gründung der Ambulanten Krankenpflegestation der Niederbronner Schwestern durch den St. Elisabethenverein Mariahilf im Jahre 1881 übernahm die Vinzenzkonferenz die Trägerschaft und stellte den Niederbronner Schwestern im Jahre 1911 an der Hochstraße 38 (nunmehr 67) ein Schwesternhaus zur Verfügung. Die Ambulante Krankenpflegestation wurde 1991 eingestellt, nachdem die Niederbronner Schwestern aus Altersgründen den schweren Dienst in der Krankenpflege nicht mehr leisten konnten und der Orden wegen des Nachwuchsmangels keine Schwestern neu für die Krankenpflege bereitstellen konnte.

Der 1. Vorsitzende Johann Störle gratuliert 1981 Schwester Belina (li) und 1986 Schwester Edelgitha (re) von den in der Ambulanten Krankenpflege in der Au tätigen Niederbronner Schwestern zum Goldenen Professjubiläum

Vinzenzhort im Kloster der Armen Schulschwestern

Im Jahre 1886 war die Vinzenzkonferenz im Interesse der Überwachung und geeigneten Beschäftigung von schulpflichtigen Kindern, deren Eltern den Tag über auswärts in der Arbeit stehen, während ihrer schulfreien Zeit an der Gründung eines Mädchenhortes beteiligt (Kühle, a.a.O. S. 120). Sie beteiligte sich von Anfang an den Unterhaltskosten. Die Leitung des Hortes, der im Kloster der Armen Schulschwestern am Mariahilfplatz 14 untergebracht war, lag immer in den Händen einer Ordensschwester. Seit 1967 war Leiterin des Hortes Schwester Floriana. Zum Ablauf des Schuljahres 2000/2001 wurde der Hort wegen des Eintritts der Hortleiterin in den Ruhestand geschlossen.

Seniorenherberge Am Herrgottseck

In der am 1. Juli 1990 eingeweihten Seniorenherberge Am Herrgottseck 2 eröffnete der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. in Zusammenarbeit mit der Vinzenzkonferenz Mariahilf ein Seniorenangebot unter Leitung einer Sozialarbeiterin/eines Sozialarbeiters. Zu diesem Angebot gehörte u.a. ein Mittagstisch für Senioren. Nachdem sich der Caritasverband aus wirtschaftlichen Gründen aus dieser Zusammenarbeit zurückgezogen hatte, führte die Vinzenzkonferenz zunächst ab 1. Juli 1997 den Mittagstisch mit anschließendem Kaffee und einzelne Seniorenveranstaltungen in eigener Trägerschaft fort. Insbesondere wegen der zurückgehenden Nachfrage wurde der Mittagstisch zum 30. Juni 2002 eingestellt, die Seniorenangebote Faschingsfeier, Sommerfest und Adventfeier wurden fortgeführt. Diese Veranstaltungen wurden nach der Übernahme der Trägerschaft für den „Seniorentreff“ der Pfarrei Mariahilf durch die Vinzenzkonferenz Mariahilf ab September 2007 in den Seniorentreff, der in der Regel zweimal monatlich in der Seniorenherberge angeboten wird, einbezogen.

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